Crystal Palace besiegt Liverpool mit 3:0 – Roten Devils in Tiefe der Krise

Crystal Palace besiegt Liverpool mit 3:0 – Roten Devils in Tiefe der Krise

Okt, 30 2025

Was in der 41. Minute begann, endete mit einem Eklat: Crystal Palace schlug am 29. Oktober 2025 den Spitzenreiter FC Liverpool im EFL Cup-AchtelfinaleAnfield Stadion mit 3:0. Kein Treffer, kein Kampfgeist, kein Ausweg – nur Regen, Schweigen und die immer lauter werdenden Gesänge von "You'll never walk alone" im strömenden Nieselregen. Die Niederlage ist nicht nur eine weitere Pleite. Sie ist das Ende der Hoffnung auf einen Titel in dieser Saison – und ein deutliches Zeichen, dass etwas grundlegend schief läuft in Liverpool.

Ein Spiel, das alles veränderte

Die ersten 45 Minuten waren ein Meisterstück der Konzentration von Crystal Palace. Der französische Flügelspieler Ismaïla Sarr, 27, traf in der 41. Minute nach einem rasanten Gegenstoß – und drei Minuten vor der Pause erhöhte er auf 0:2. Kein Zufall. Kein Glück. Ein gezielter Angriff, der die verwundbare Abwehr der Reds komplett überforderte. Liverpool, das sonst mit Spielwitz und Tempo dominiert, wirkte wie ein Team, das sich selbst verloren hat. Der niederländische Trainer Arne Slot, 47, hatte zehn Änderungen vorgenommen – eine Rotationsstrategie, die mehr nach Resignation als nach Taktik klang. Kein Mohamed Salah. Kein Virgil van Dijk. Kein Alexander Isak. Kein Florian Wirtz. Die Startelf sah aus wie ein Reservisten-Team aus der U23. Und das, obwohl die Premier League noch in vollem Gange ist.

Der Mann, der Liverpool schlägt – und nicht aufhört

Im Gegensatz dazu: Oliver Glasner, 50. Der Österreicher, der von August 2023 bis Juni 2025 Eintracht Frankfurt trainierte, führt Crystal Palace seit Sommer 2025. Und er gewinnt gegen Liverpool – wie ein Algorithmus. Dies war der dritte Sieg in Folge gegen die Reds seit August 2025. Drei Spiele. Drei Niederlagen für Liverpool. Zwei Tore weg. Und jetzt: ein Pokalhalbfinale. Glasner, ein Mann mit ruhiger Stimme und klaren Strukturen, hat etwas geschafft, das viele Experten für unmöglich hielten: Er hat eine Mannschaft, die in der Premier League oft als Abstiegskandidat gilt, zu einem gefährlichen Pokal-Team gemacht. In der 88. Minute machte Yéremy Pino, 22, den Endstand perfekt. Ein Treffer, der nicht nur den Sieg besiegelte, sondern auch die letzte Hoffnung auf einen Titel in dieser Saison für Liverpool begrub.

Die Krise hat einen Namen: Rotationswahn

Was ist passiert mit Liverpool? Die Statistik spricht Bände: Sechs Niederlagen in sieben Pflichtspielen. Nur ein Sieg – das 5:1 gegen Eintracht Frankfurt in der Champions League – unterbrach diese Serie. Und doch: Slot bleibt standhaft. Er sagt, er wolle "die Mannschaft vor Überlastung schützen". Aber ist das wirklich der Grund? Oder ist es die Angst, den Premier League-Titel zu verlieren, wenn man zu viele Schlüsselspieler einsetzt? Die Fans wissen es besser. Sie saßen im Regen, sangen trotzdem, weinten trotzdem. Die Abwesenheit von Salah, van Dijk, Ekitiké und Isak war kein strategischer Schachzug – es war ein Zeichen der Verzweiflung. Wer glaubt, man kann mit einem U23-Team gegen eine gut organisierte Mannschaft wie Crystal Palace gewinnen, der versteht Fußball nicht mehr.

Was kommt jetzt? Der Weg zurück oder der Absturz?

Crystal Palace trifft im Viertelfinale auf FC Arsenal – ein weiterer Top-Klub, aber ein Gegner, den Glasner mit klarem Kopf und diszipliniertem Spiel bekämpfen kann. Liverpool hingegen steht vor einem Wendepunkt. Der Premier League-Titel ist noch theoretisch möglich – doch die Moral ist am Boden. Die nächste Begegnung gegen Manchester City am 12. November wird zur Prüfung. Werden die Schlüsselspieler zurückkehren? Oder bleibt Slot bei seiner Rotationspolitik? Die Fans in Anfield haben bereits begonnen, nach Antworten zu fragen – nicht nur im Stadion, sondern auch in den sozialen Medien. "Wir brauchen einen Trainer, der glaubt, nicht einen, der zählt", schrieb ein Fan am Morgen nach dem Spiel.

Ein Rückblick, der schmerzt

Erinnern wir uns: Am 5. Oktober 2024 gewann Liverpool im Selhurst Park mit 1:0 gegen Crystal Palace. Diogo Jota traf in der 9. Minute. Damals war Liverpool Tabellenführer. Jetzt? Sie liegen in der Premier League nur noch auf Platz 7. Und die Niederlage im EFL Cup ist nicht nur ein Pokalverlust – sie ist ein Symbol. Ein Symbol dafür, dass die Ära von Klopp endet. Dass die Mannschaft, die einst Europa beherrschte, jetzt um ihre eigene Identität ringt. Die Tore von Sarr und Pino waren nicht nur Tore. Sie waren ein Spiegelbild – und der Spiegel bricht.

Frequently Asked Questions

Warum hat Liverpool so viele Spieler aus der Startelf genommen?

Trainer Arne Slot entschied sich bewusst für eine große Rotation, da Liverpool in den letzten Wochen zahlreiche Spiele in kurzer Zeit absolvierte. Zehn Änderungen gegenüber dem letzten Ligaspiel – inklusive der Ausfälle von Salah, van Dijk und Isak – waren eine Reaktion auf die Belastung. Doch statt die Mannschaft zu schonen, wirkte die Startelf unkoordiniert. Experten sehen darin eine strategische Fehleinschätzung: Wer in einem Pokalspiel nicht mit seiner besten Elf antritt, riskiert nicht nur das Spiel, sondern auch die Moral der Mannschaft.

Wie hat sich Crystal Palace so stark entwickelt?

Unter Oliver Glasner hat Crystal Palace eine klare taktische Identität gefunden: schnelle Konter, hohe Pressing-Intensität und eine starke Abwehrorganisation. Sarr und Pino profitieren von der Freiheit, die Glasner ihnen gibt, während die Mittelfeldspieler wie Lerma und Muñoz die Lücken schließen. Seit August 2025 haben die Eagles in 12 Pflichtspielen nur vier Mal verloren – eine bemerkenswerte Steigerung gegenüber der vergangenen Saison, in der sie knapp dem Abstieg entkamen.

Was bedeutet diese Niederlage für Liverpool im Titelrennen?

Mit dieser Niederlage hat Liverpool jede Chance auf einen Titel in diesem Jahr verloren – der EFL Cup ist weg, die Champions League ist fragil. Jetzt bleibt nur noch die Premier League. Doch mit sieben Punkten Rückstand auf den Tabellenführer und einer Moral, die auf dem Boden liegt, ist der Titel kaum noch realistisch. Selbst ein Sieg gegen Manchester City am 12. November reicht nicht mehr aus, um die Tendenz umzukehren – es wäre nur ein Strohfeuer.

Warum hat der EFL Cup für Liverpool so wenig Gewicht?

In der Vergangenheit war der League Cup oft eine Möglichkeit, junge Spieler einzubringen und Titel zu gewinnen – wie 2012 oder 2022. Doch heute ist er für Liverpool ein Nebenschauplatz. Die Mannschaft konzentriert sich voll auf die Premier League und die Champions League. Doch diese Haltung hat einen Preis: Die Spieler verlieren das Gefühl für Wettbewerb, die Fans das Vertrauen. Ein Pokal, der früher Stolz war, wird jetzt als Belastung gesehen – und das ist das eigentliche Problem.

Kann Oliver Glasner jetzt den FC Arsenal besiegen?

Ja – und zwar mit der gleichen Taktik wie gegen Liverpool. Arsenal ist stark, aber anfällig für schnelle Gegenangriffe. Crystal Palace hat in den letzten Monaten gezeigt, dass sie gegen Top-Teams spielen können, wenn sie diszipliniert bleiben. Glasner wird nicht versuchen, Arsenal zu überrennen – er wird sie mit Konter und Geduld besiegen. Ein Sieg wäre kein Zufall, sondern die Belohnung für eine klare Vision.